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„DER UMGANG MIT EINEM HUND; TUT DEM MENSCHEN WOHL“ Tibet

Ein Bericht von Birgit Wendelin-Biscalchin

Tiergestützte Pädagogik/Therapie 

In meiner Weiterbildung zur Heilpädagogin wurde über „tiergestützte Pädagogik und Therapie“ von Herr Mayer – http://www.paeddog.de - doziert. Einige interessierten sich für dieses Thema, deshalb habe ich versucht, eine kleine Zusammenfassung in Anlehnung an unseren Vortrag zu diesem Thema zu schreiben:

Geschützte Definition nach Dr. G. Gatterer, Wien:

„Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden sollen. Das gilt für körperliche wie für seelische Erkrankungen. Das Therapiepaar Mensch/Tier fungiert hierbei als Einheit. Als therapeutische Elemente werden dabei emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung durch das Tier angesehen. Zusätzlich werden auch verschiedenste Techniken aus den Bereichen der Kommunikation, Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt.“

Tiere haben Bio-psycho-soziale Wirkungen auf den Menschen:

  • Auf der sozialen Ebene:

    Durch Tiere wird die Kontaktaufnahme erleichtert. Der Mensch fühlt sich nicht mehr Einsam, kann aus der Isolation kommen. Das Tier gibt dem Menschen Nähe, körperliche Zuwendung. Es lässt Leben spüren. Über das Tier gibt es viel zu reden, so kommt Kommunikation in Gange. Der Mensch fühlt sich in der Interaktion mit dem Tier oft unverkrampfter, als beim anderen Menschen. Und vieles mehr.
  • Auf der Physischen und Physiologischen Ebene:

    z.B. kann die Herzfrequenz gesenkt werden, es kommt zu Muskelentspannung, zur Ausschüttung von Endorphinen. Die Gesundheit wird unterstützt durch motorische Aktivierung, durch Training der Muskulatur – oft an der frischen Luft. Das Tier kann gestörte Sinnesfunktionen ersetzten, z.B. der Blindenhund. Und vieles mehr.
  • Auf der psychischen Ebene:

    Ein Tier liebt und akzeptiert den Menschen so wie er ist. Die Interaktion ist belastungsfrei und unbedrohlich, sie kann Geborgenheit und Vertrauen geben. Des Weiteren kann das Tier Trost, Zärtlichkeit und körperliche Nähe schenken. Und es kann unter anderem auch durch Ermutigung und Begeisterung, Freude und Aktivität, stabilisierend wirken, und Antidepressiv. Menschen können erfahren, dass sie etwas bewirken können und dass sie gebraucht werden, und vieles mehr.

Der Hund in der tiergestützten Aktivität/Therapie:

Wichtige Eigenschaften des Hundes sind: Ruhe und Gelassenheit, Aufmerksamkeit, Lautstärke ertragen können, nicht nach Leckerli jagen, Grundgehorsam. Der Hund sollte ein Mindestalter von 18 Monaten haben. Bei der Hygiene muss beachtet werden, dass der Hund regelmäßig geimpft und entwurmt wird. Am Besten wird dies mit einem Stempel im Impfpass vom Tierarzt nachgewiesen. Ansonsten liegt die Hygiene in der Verantwortung des Hundehalters, z.B. darauf achten, dass die Hände gewaschen werden.

Es muss immer zum Wohle des Tieres gehandelt werden. Der Hund benötigt auch Ruhephasen, jeder Einsatz ist für den Hund Arbeit! Außerdem ist es wichtig, Regeln für den Umgang mit dem Hund aufzustellen, das gibt sowohl dem Hund, wie auch den Menschen Sicherheit.

Auf einen Versicherungsschutz – am besten über die Einrichtung, Betriebshaftpflicht – sollte geachtet werden.

Zu den Ausbildungen:

Es gibt zwei Möglichkeiten der Ausbildung:

  1. Hat man keine Ausbildung im pädagogischen, therapeutischen oder medizinischen Bereich, gibt es die Möglichkeit sich und seinen Hund zum „Besuchs – und Therapiebegleithundteam“ ausbilden zu lassen.
    Dabei lernt man, tiergestützte Besuche zu planen und durchzuführen. Außerdem kann man dann unter Anleitung eines Therapeuten oder Pädagogen dessen Maßnahmen tiergestützt begleiten und unterstützen.
  2. Das „Therapiebegleithundteam TBD e.V.“ (Therapiebegleithunde Deutschland e.V.). wird ausgebildet, wenn man einen pädagogischen, therapeutischen oder medizinischen Beruf hat.

Das Münsteraner Institut für Therapeutische Fortbildungen und Tiergestützte Therapie (mittt) ist Mitglied im Therapiebegleithunde Deutschland e.V. und bildet nach der Steinfurter Methode aus. Dies ist eine Abgrenzung zum Streichel- und Besuchshund. Die Therapeuten, Mediziner und Pädagogen sollen darin geschult werden, ihren Hund in der therapeutischen Förderung gezielt einzusetzen. Hierbei benötigt der Hund keine Begleithundeprüfung oder einen Nachweis über eine Ausbildung, denn es wird der Ausbildungsstand des Hundes berücksichtigt. Die praktische Ausbildung beinhaltet den Grundgehorsam und wird individuell auf den Hund und sein zukünftiges Arbeitsfeld ausgerichtet.

Herr Mayer war unser Dozent ( in der Weiterbildung zu Heilpädagogin ) über „tiergestützte Pädagogik und Therapie“. Sehr ausführlich ist auf seiner Internetseite „PädDog“ alles rund um diese tiergestützte Arbeit mit dem Hund zu lesen. Über den Einsatz und die Ausbildung des Therapiebegleithunds nach der Steinfurter Methode.

Der Berufsverband TBD e.V. begleitet und fördert den Therapiehundeinsatz wissenschaftlich. Außerdem hat er die Aufgabe, auf die Qualität und den Standard der Ausbildung zu achten. Wichtig ist es dem TBD e.V., unter anderem, die Anerkennung des Einsatzes des Therapiebegleithunds bei den Krankenkassen zu bekommen. http://www.tbdev.de/
Die Ausbildung über den Berufsverband TBD e.V. ist ausführlich einzusehen bei www.mittt.de Das Münsteraner Institut für Therapeutische Fortbildungen und Tiergestützte Therapie. Dort sind die Ziele und die Seminarinhalte der theoretischen und praktischen Ausbildung genau beschrieben.

Das Institut für soziales Lernen, soll die Top – Adresse sein: http://www.lernen-mit-tieren.de/ Diese Einrichtung bietet „mobile Arbeit, Kurzzeittherapie, Weiterbildung, Vorträge/Seminare, Kindercircus und Tiere im Theater“ an. Die intensive Ausbildung dort ist sehr umfassend, und nicht nur speziell auf Hunde, sondern allgemein für die tiergestützte Arbeit mit verschiedenen Tieren gedacht. Voraussetzung für dieses Studium ist eine abgeschlossene Ausbildung im Fachbereich Pädagogik, Therapie, Alten- oder Krankenpflege und eine zweijährige praktische Berufserfahrung. Es lohnt sich wirklich, diese Seite anzusehen! Von Absolventen des „Institut für soziales Lernen“ wurde der Förderverein gegründet.

Dort ist die Zeitschrift „Tiergestützte“, die 4 x jährlich erscheint, zu erhalten.
Ein unabhängiges Portal mit vielen Informationen zum Thema tiergestützte Therapie ist www.tiergestützte-therapie.de
Es gibt viele gute Internetseiten dazu und vor allem viel Literatur.